Montag, 2. April 2012

(Hörbuch)Rezension: Erebos (Ursula Poznanski)

Offizielle Kurzinfo

Nick ist süchtig nach Erebos, einem Computerspiel, das an seiner Schule von Hand zu Hand weitergereicht wird. Die Regeln sind äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance, Erebos zu spielen. Er muss dabei immer allein sein und darf mit niemandem über Erebos reden. Wer dagegen verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel auch nicht mehr starten. Was aber am merkwürdigsten ist: Erebos erteilt Aufträge, die nicht in der virutellen Welt, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Fiktion und Realität verschwimmen auf irritierende Weise. Und dann befiehlt das Spiel Nick, einen Menschen umzubringen...

Hörbuch Ausgabe
erschienen bei "der Hörverlag"
Preis: 19,95€
gelesen von Jens Wawrczeck
Persönliche Altersempfehlung: ab 12

Alle Bücher von Ursula Poznanski habe ich förmlich verschlungen: Saeculum, Fünf und nun auch Erebos. Nur sehr wenige Autoren ziehen einen von Anfang an in ihren Bann. Ich bin längere Anlaufzeiten gewohnt, doch hier fühlte ich mich von Anfang an zuhause. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite!

Nick fragt sich seit Tagen, was mit seinem besten Freund Colin los ist. Er verhält sich merkwürdig, kommt nicht mehr zum Training und gibt sich auf einmal mit Leuten ab, die sie normalerweise nicht zu ihren Freunden zählen... Nick erfährt von einem geheimen Computerspiel, das an der Schule die Runde macht und das nicht ganz einfach zu erhalten ist, denn man muss dafür ausgewählt werden. Offenbar ist Colin einer von ihnen und Nick tut alles, um das Spiel in die Finger zu bekommen. Womit er allerdings nicht gerechnet hat: "Erebos" ist nicht einfach nur ein Spiel. Es stellt Aufgaben, die in der Realität ausgeführt werden müssen und er hat immer das beunruhigende Gefühl, dass auf der anderen Seite ein denkendes Wesen sitzt. Nach und nach werden die Aufgaben immer unheimlicher und krimineller. Woher nimmt das Spiel die Realnamen der Mitspieler? Woher weiß es Dinge, die eigentlich nur ein Mensch wissen kann? Und wieso verändern sich alle Spieler, sodass sie für sich und andere eine ernstzunehmende Gefahr darstellen?

Ich bin absolut begeistert! In diesem Roman findet sich ein Prinzip wieder, dass ich schon von "Isola" und "Gotcha" kenne: Spiele, die wir nur mit einem harmlosen Kontext in Verbindung bringen, die aber in diesen Büchern das "Es" (s. Theorie von Sigmund Freud, ich finde sie hier sehr passend) in den Jugendlichen hervorbringt. Ein Spiel, das eigentlich Spaß machen sollte... Doch dessen Eingriff in die reale Welt die Spieler verändert und beginnt, ihr Denken und Handeln zu beherrschen. Ich finde diese Gedankenwelt sehr interessant und realitätsnah. Denn wie sehr lassen wir uns heute wirklich von solch eigentlich harmlosen Dingen beeinflussen?

Besonders an einer Stelle merkte man sehr gut, dass Nick mit seiner Figur Sarius zu verschmelzen begann. Die fiktionale Denkweise wurde in sein wahres Leben eingebaut. "Nick hätte zwei ... nein eins seiner Level gegeben, um hören zu können, worüber sie sprachen." Nick und Sarius verschwimmen zu einem neuen Wesen und eine Frage bleibt recht lange offen: Kann Nick sich Sarius entziehen? Kann er sich und alle anderen vor den fatalen Folgen von Erebos retten? Und was steckt wirklich hinter diesem Spiel?

Findet es heraus - ich kann euch ein tolles Hörerlebnis garantieren! Jens Wawrczeck liest Nick wirklich hervorragend, er ist emotionsgeladen an den richtigen Stellen und hat dieses Hörbuch zu einem wahren Hörvergnügen werden lassen. Das Licht ging abends oft später aus, als ich es wollte, weil es einfach so dermaßen spannend war.

Anders gehts gar nicht: Ich gebe 5 von 5 Sternen :-)

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