Samstag, 18. Februar 2012

Rezension: The Sign - Nur zu deiner Sicherheit (Julia Karr)

Offizielle Kurzinfo:

Nichts fürchtet die in einer nahen Zukunft lebende Nina so sehr wie ihren sechzehnten Geburtstag. Obwohl die meisten Mädchen dieses Datum kaum erwarten können: Sie bekommen ein Tattoo, The Sign, und dürfen sich nun offiziell mit Jungs einlassen. Doch Nina ahnt, dass mehr hinter diesem Tattoo steckt. Als kurz darauf ihre Mutter bei einem brutalen Anschlag um´s Leben kommt, erfährt Nina: Ihre Mutter gehörte zum Widerstand – und ihr tot geglaubter Vater ist am Leben, irgendwo im Untergrund. Sie setzt alles daran, ihn zu finden – und gleichzeitig sich und ihre Halbschwester vor dem Zugriff des Regimes zu schützen. Da verliebt sie sich in Sal, einen Widerstandskämpfer. Doch kann sie ihm trauen?

Taschenbuch Ausgabe
erschienen im cbt Verlag
Preis: 8,99

Sehnsüchtig habe ich auf dieses Buch gewartet – es war mir Wochen zuvor schon durch das tolle Cover aufgefallen und der Inhalt klang vielversprechend.

Es handelt sich hier um eine typische Jugenddystopie. Die nahe Zukunft, neue technische Errungenschaften, die auch in der heutigen Zeit schon zu erahnen sind – und eine alles überwachende Regierung mit skrupellosen Mitgliedern, die alle Rebellen gnadenlos zum Schweigen bringen.

Nina wohnt mit ihrer Mutter und ihrer Halbschwester Dee im futuristischen Chicago. Immer mal wieder schneit Dee´s Vater Ed herein – alles andere als ein netter Zeitgenosse. Er arbeitet für die Regierung und schreckt auch vor Gewalt nicht zurück, wenn ihm etwas nicht passt. Plötzlich wird Nina´s Mutter ermordet und ihr Leben steht Kopf. Sie zieht mit ihrer Schwester zu den Großeltern, ein schrulliges älteres Pärchen, deren Szenen einen oft zum Lachen bringen. Gemeinsam mit ihren Freunden versucht sie nun Dee vor ihrem Vater zu beschützen, der sie zu sich holen will. Und dann trifft sie auch noch auf Sal, ein Junge der sie fasziniert und abschreckt zugleich....

In dieser Dystopie steht der Sex im Mittelpunkt. Sobald die Jugendlichen sechzehn werden, bekommen sie „The Sign“, dürfen nun Sex haben mit wem und so viel sie wollen. Besonders Nina´s beste Freundin kann es kaum erwarten – sie läuft schon mit 15 dermaßen freizügig und aufreizend durch die Gegend, dass die Jungs sich nach ihr die Finger lecken. Nina wiederum kann das absolut nicht verstehen, im Gegenteil – sie fürchtet sich vor ihrem sechzehnten Geburtstag. Sie glaubt an die wahre Liebe und nicht an das von der Regierung für sie vorgesehene „Bereitsein“ für alles und jeden, der da kommen mag. Bei näherer Betrachtung wird einem schnell klar, dass das Tattoo die Mädchen zum Freiwild erklärt – und nicht jeder Sex mit deren Einstimmung einhergeht. Es gibt jedoch keine Sexszenen in diesem Buch, daher kann ich es auch für jüngere Leser empfehlen.

Ich bin geteilter Meinung, was diesen Roman angeht. Ich fand sowohl positive, als auch negative Aspekte, habe mich aber letztlich für 4 anstatt der ursprünglich geplanten 3 Sterne entschieden, weil es sich sehr flüssig runterlesen ließ und mich ab der Hälfte auch richtig aufs Weiterlesen gefreut habe.

Kommen wir zuerst zum Negativen.

Sal als „mystisch“ zu bezeichnen finde ich sehr weit hergeholt. Ich fand seinen Charakter nicht sonderlich ausgearbeitet, er war für mich ein ganz normaler Jugendlicher. Ein paar Besonderheiten hätte ich mir in der Liebesgeschichte zwischen den beiden noch gewünscht.

Nina´s beste Freundin fand ich furchtbar anstrengend – ihr dauerndes Gerede über Sex und ihr Tattoo waren recht nervenzehrend. Andererseits verdeutlichte es nur, wie sehr die Regierung die Jugendlichen manipuliert, von daher: ok.

Ein ganz großes Manko ist die fehlende Erklärung der ganzen Abkürzungen. Ich bin es gewohnt, dass die technischen Neuerungen nicht nur einen Namen haben, sondern auch ERKLÄRT werden. Aber dies geschah entweder erst sehr spät oder teilweise gar nicht. So konnte ich mir meist nichts darunter vorstellen, was ich doch sehr schade fand – denn genau diese Dinge sind es doch, die spannend sind in Dystopien.

Nun zum Positiven.

Die Geschichte mit Ed fand ich sehr interessant. Sein dauerndes Auftauchen machte die Kapitel spannend und ließ einen immer denken: „Oh mein Gott, hoffentlich bekommt er sie nicht!“. Er sorgte für die nötige Spannung und machte das Buch interessant.

Den flüssigen Schreibstil erwähne ich hier nochmal, da das für mich ein sehr wichtiger Kritikpunkt ist. Selbst wenn eine Geschichte inhaltliche Mängel aufweist, ist es doch meist der Schreibstil, der mir letztlich im Gedächtnis bleibt. Habe ich das Buch oft beiseite gelegt, kam ich schwer voran oder war es ein richtiger Pageturner? Eindeutig letzteres.

Deswegen gebe ich auch 4 von 5 Sternen – ich erhoffe mir jedoch von Band 2 eine Steigerung.

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